Hausbuchmeister

Hausbuchmeister
Haus|buch|meis|ter 〈m. 3; Ende 15. Jh.〉 Zeichner, Kupferstecher u. Maler unbekannten Namens

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Hausbuchmeister,
 
Meister des Ạmsterdamer Kabinẹtts, am Mittelrhein im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts tätiger Maler, Zeichner und Kupferstecher. Der erste Notname ist von dem »Hausbuch« (eine Art waffentechnisches Kompendium) von Schloss Wolfegg abgeleitet, das er mit Federzeichnungen schmückte (Planetenbilder, Turniere, Jagden, Bade- und Frauenhausszenen). Sein Hauptwerk als Maler schuf er um 1475 mit dem Passionsaltar (Teile in Berlin, Gemäldegalerie; Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut; Freiburg im Breisgau, Augustinermuseum). Sein »Liebespaar« (um 1480; Gotha, Schlossmuseum) ist ein hervorragendes Beispiel spätgotischer Porträtkunst. In den Gemälden der 90er-Jahre gewinnen Landschaften und Architektur an Bedeutung (Szenen aus dem Marienleben, 1505; Mainz, Gemäldegalerie). Bedeutender noch ist seine Leistung als Kupferstecher. Von den 89 bekannten Kupferstichen befinden sich 82 im Amsterdamer Kupferstichkabinett (daher auch sein zweiter Notname). Neben der meisterlichen Technik nach 1475 bestechen v. a. die Freiheit der Stoffwahl in der Schilderung alltäglicher Szenen, die empfindsame Eleganz des Stiches (Kaltnadel), die Lebendigkeit der Linienführung und der Nuancenreichtum in der Tonigkeit.
 
 
A. Stange: Der H. (1958);
 
Vom Leben im späten MA., bearb. v. J. P. Filedt Kolz, Ausst.-Kat. (Amsterdam 1985).

Universal-Lexikon. 2012.

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